• Kyungju Kim

    „Microbe Beauty Salon“

    Video / Objekte / Zeichnung / Makgeolli

    Oktober 2024

    Kyungju Kim zeigte bei ihrer letzten Präsentation in der Raumstation den „Microbe-Beauty-Salon“.
    Während der Residency nutzte sie insbesondere Milchreis, eine Reissorte aus deutschen Supermärkten, die dem Geschmack und der Textur von koreanischem Reis am nächsten kommt. Sie behandelte diesen Reis gezielt mit Aspergillus oryzae, einer Art Schimmelpilz, ließ ihn fermentieren und zog sorgfältig die dabei entstehenden Mikroorganismen heran. Aus diesem vorbereiteten Reis stellte sie das koreanische traditionelle Getränke Makgeolli her.
    Makgeolli ist reich an Mikroorganismen, die von ihr sorgfältig gepflegt wurden und im Mikroorganismen-Beauty-Salon eine symbolische Rolle spielen, indem sie den Besucherinnen und Besuchern Gesundheit und Schönheit weitergeben. Dieser Arbeitsprozess ist eng mit Kyungju Kim früheren Werken verknüpft. Sie beschäftigt sich mit der Thematik der Identität als Ausländerin und untersucht physische Grenzen, Gemeinschaft und Zugehörigkeit sowie persönliche Erinnerungen.
    Insbesondere werden diese Themen in ihren Arbeiten durch experimentelle Videos und den Einsatz von Biomaterialien behandelt. Ihre Werke reflektieren die Sehnsucht nach Räumen des Verweilens und Vorübergehens und erforschen die komplexen Beziehungen zwischen Individuum und Gemeinschaft, Anwesenheit und Abwesenheit sowie Realität und Imagination.
    Mikroorganismen erweitern in diesem Zusammenhang die Thematik ihrer Arbeiten. Auch wenn sie unsichtbar oder mikroskopisch klein sind, koexistieren Mikroorganismen mit uns und spielen eine essentielle Rolle in unserem Leben. Kyungju Kim regt durch diese unsichtbaren Wesen dazu an, unsere Beziehungen und unser Leben neu zu hinterfragen und eröffnet neue Perspektiven auf physische und emotionale Grenzen.
    Kyungju Kim lebt und arbeitet in Berlin, studierte Freie Kunst an der Hochschule der bildenden Künste Saar.

    Fotos: Seonha Park